Utl.: Landes- und Bundesregierung haben systematische Ausdünnung der Versorgungsstrukturen zu verantworten; Freiheitliche präsentierten heute Gesundheitskampagne und riefen eigene Petition ins Leben, um eine wohnortnahe und flächendeckende Gesundheitsversorgung für alle Steirer zu sichern.
Im Rahmen einer heute stattgefundenen Pressekonferenz präsentierten FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek und der Gesundheitssprecher des Freiheitlichen Landtagsklubs LAbg. Marco Triller die neue Kampagne der FPÖ Steiermark. Unter dem Titel „Gesundheitssystem retten – Versorgung für alle Steirer sichern“ wollen die Freiheitlichen mittels einer Petition an den Landtag Steiermark Unterschriften sammeln, um Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung in der Grünen Mark zu erzielen. „Die aktuell vorherrschenden Probleme im Gesundheitswesen haben sich bedauerlicherweise seit Jahren abgezeichnet, wurden von den politischen Entscheidungsträgern jedoch ignoriert oder zumindest nicht ausreichend ernstgenommen. Einschränkungen von Leistungsspektren an diversen Krankenhausstandorten, Bettenreduktionen und das Abweisen von Patienten aufgrund des grassierenden Ärzte- und Pflegekräftemangels sind das Resultat der schwarz-roten Vogelstraußpolitik. Darüber hinaus drohen mit der derzeitigen Ausarbeitung des ‚Regionalen Strukturplans Gesundheit Steiermark 2030‘ weitere Reduktionen des Versorgungsangebotes – dem wollen wir Freiheitliche entschieden entgegentreten. Darum haben wir eine eigene Petition zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und wohnortnahen Gesundheitsversorgung in der gesamten Steiermark ins Leben gerufen. Mit dieser landesweiten Aktion wollen wir Bürger aus allen Gesellschafts- und Bevölkerungsschichten dazu bewegen, für bessere Rahmenbedingungen im medizinischen Bereich zu unterschreiben“, so Kunasek, der als Zielsetzung das Erreichen von 10.000 Unterschriften ausgab. Die Petition, welche auch unter www.fpoe-stmk.at abrufbar ist, soll bis Anfang des Jahres 2023 laufen.
Der freiheitliche Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller ging im Zuge seiner Ausführungen näher auf die zahlreichen Problemstellungen im Gesundheitswesen ein. „In den steirischen Spitälern fehlen aktuell knapp 100 Ärzte und fast 350 Pflegekräfte. Dies führt nicht nur zu hunderten Bettensperren, Patienten-Aufnahmestopps, Verschiebungen von Operationen und Therapien sowie zu einer Zwei-Klassen-Medizin, sondern vor allem auch zu einer massiven Belastung des vorhandenen Personals. Es fehlen immer mehr Kassenärzte in den Regionen und auch bei den Amtsärzten zeichnet sich seit Jahren eine Unterversorgung in bestimmten Bezirken ab. Das neue im Jahr 2019 etablierte Ärztebereitschaftsdienstmodell lief in den vergangenen Jahren alles andere als rund. Zuletzt häuften sich auch Meldungen über Besetzungsprobleme im notärztlichen System“, fasste Triller einige der Problemstellungen zusammen.
Die FPÖ hat im Landtag Steiermark seit dem Jahr 2014 dutzende Vorschläge und Anträge eingebracht, deren Umsetzung zur Verbesserung der Personalsituation im steirischen Gesundheitswesen beigetragen hätte. Bedauerlicherweise konnten sich Schwarz und Rot jedoch so gut wie nie zu einer Zustimmung durchringen. „Es ist zu befürchten, dass sich die schlechten Meldungen aus den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens in den kommenden Jahren noch mehren werden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, muss im Rahmen des nächsten ‚Regionalen Strukturplans Gesundheit Steiermark‘ eine Schubumkehr im heimischen Gesundheitswesen eingeläutet werden“, so Triller, der gemeinsam mit FPÖ-Klubchef Kunasek folgende dringend im Strukturplan zu berücksichtigende Aspekte erörterte:
- Aufrechterhaltung und Aufwertung der steirischen Krankenhausstandorte
- Effektive Maßnahmen zur Bekämpfung des Ärzte- und Pflegekräftemangels
- Wiederherstellung engmaschiger kassenärztlicher Versorgungsstrukturen in sämtlichen Regionen
- Sicherstellung eines flächendeckenden und durchgehend besetzten Notarztwesens
- Konzepte zum Ausbau der kinder- und jugendärztlichen Versorgung
„Die steirische Landesregierung ist aufgefordert, die bestehenden Probleme im steirischen Gesundheitswesen rasch zu beheben. Zahlreiche konstruktive Vorschläge liegen bereits seit Jahren auf dem Tisch. Mit unserer Petition wollen wir den Steirern die Möglichkeit geben, den Druck auf die politischen Entscheidungsträger zu erhöhen, endlich in die Gänge zu kommen und die notwenigen Schritte zur Aufrechterhaltung einer hochwertigen Versorgung in sämtlichen Regionen der Steiermark zu setzen“, so Triller am Ende seiner Ausführungen.